Peter, Ida und Minimum
von G.Fagerström & G.Hansson
Themen
Geschwister – Eifersucht – Familie – Schwangerschaft – Geburt – Aufklärung – Sexualität – Glück
Kurzbeschreibung:
„Minimum“, so taufen Peter und Ida ihr Geschwisterchen, das in Mamas Bauch heranwächst, aber noch keinen Namen hat. Dieses erste Aufklärungsbuch erzählt die Geschichte einer Familie, die ein Kind erwartet, aus der Perspektive der Kinder. Wichtige Kinderfragen rund um das Thema Kinderkriegen, Sexualität, Mann und Frau werden in der Handlung dieses Comics verständlich und einfühlsam beantwortet.
Angaben zum Buch:
Titel: Peter, Ida, Minimum
Autor und Illustrator: G.Lagerström & G.Hanssson
Verlag: Ravensburger
ISBN: 978-3-473-35567-9
Empfohlenes Alter: ab 3 Jahren
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Kommentar
Hurra, wir bekommen ein Baby!
Was sag ich meinem Kind, wenn es wissen will, woher die Babys kommen? Oder wenn es genau wissen will, wie das geht, wenn sich Mama und Papa ganz besonders lieb haben? Ganz einfach: man nehme dieses Buch, in dem alle Aspekte als Bildergeschichte offen gezeigt und mit erfrischender Ehrlichkeit vorstellt werden, die Kinder wissen wollen. Das fängt schon mit der psychischen Veränderung von Mama an: Was ist nur los mit ihr, plötzlich stört es sie, wenn die Katze am Frühstückstisch mitessen will, sie wird sogar richtig böse. Glücklicherweise gibt es einen Papa, der nicht nur die Fassung wahrt, sondern auch sehr klug und überlegt seinen beiden Großen erklärt, was sich verändert hat und womit das zusammen hängt. Es ist dann auch gar nicht mehr ungewöhnlich, wenn man nach dem zweiten Kapitel, das mit lustigen, aber doch klar gezeichneten Strichweibchen und -männchen die Geschlechtlichkeit von Menschen vorstellt (das Buch ist von 1977 und beschränkt sich auf zwei Geschlechter), nun beim 3. Kapitel in überzeugenden Bildern erfährt, was Sich‑lieb‑haben bedeutet. Ich finde es noch immer sehr beruhigend, wie man schon für Vorschulkinder den Geschlechtsakt zeigen kann und ganz sicher sein darf, dass kein Kind darüber irritiert sein wird. Weiter wird davon erzählt, wie zwei Geschwister sich auch die Ankunft von Minimum, wie sie das noch Ungeborene nennen, vorbereiten: sie spielen Eltern, und sie dürfen im Bild dann sogar die Geburt miterleben. Natürlich sind diese Zeichnungen idealtypisch, die Kinder sollen wissen, was grundsätzlich geschieht, von Schmerzen und möglichen Komplikationen müssen sie hier noch nichts erfahren, es wird sowieso ernst genug für sie, denn Minimum ist doch ganz anders, als sie sich das vorgestellt haben: er schreit, stinkt, okkupiert die Mama und den Papa, und die Erwachsenen, die zu Besuch kommen, sind plötzlich nur am Kleinsten interessiert … das ist alles ziemlich blöd! Aber wer kluge, liebevolle Eltern hat, wird doch bald erfahren, wie schön es ist, großer Bruder und große Schwester zu sein: da stören plötzlich auch die heißesten Tränen von Minimum nicht mehr, im Gegenteil, stolz kann man sie trocknen und das Baby trösten … nur die Katze braucht ein wenig länger, bis sie nicht mehr beleidigt ist!
Hier für Leanders Lieblinge vorgestellt und empfohlen von Gabriele Hoffmann, LeseLeben e.V.