„Bommelböhmer und Schnauze“: Beginn einer Freundschaft
von Brigitte Werner
Themen:
Sprachspiele – Leseförderung – Lesenlernen – Vorlesen – Sprachbilder – Freundschaft – Abenteuer – Witz
Kurzbeschreibung:
LeseLeben-Vorlese-Video zum Anfang von „BOMMELBÖHMER und SCHNAUZE“ von Brigitte Werner im Verlag Freies Geistesleben, ausgestattet mit zum Erzählen einladenden Bildern von Claudia Burmeister, ein abenteuerliches. herzergreifendes, Spaß machendes Kinderbuch zur Sprach- und Leseförderung
Angaben zum Buch:
Titel: Bommelböhmer und Schnauze
Autorin: Brigitte Werner
Illustratorin: Claudia Burmeister
Verlag: Freies Geistesleben
ISBN: 978-3-7725-2795-1
Alter: ab 6 Jahren
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Kommentar
LeseLeben-Vorlese-Video zum Anfang von „BOMMELBÖHMER und SCHNAUZE“ von Brigitte Werner im Verlag Freies Geistesleben, ausgestattet mit zum Erzählen einladenden Bildern von Claudia Burmeister, ein abenteuerliches. herzergreifendes, Spaß machendes Kinderbuch zur Sprach- und Leseförderung:
Warum aber ein Vorlesevideo zu „Bommelböhmer und Schnauze“? Spricht dieses verrückte wie wundervolle Buch von einer ungewöhnlichen Freundschaft nicht für sich selbst, durch die einfühlsame Geschichte von Brigitte Werner und die ebenso traumwandlerisch sprechenden Bilder von Claudia Burmeister? – Nun, alle, die Brigitte Werner durch ihr berühmtes Buch vom Zauberer KOTZMOTZ kennen, wissen oder ahnen zumindest, dass diese Autorin eine ganz große Sprachkünstlerin ist und durch ihre Sprach-und Wortspiele anregt zum lauten und auch theatralen Selberlesen – ja ihre Bücher, und „Bommelböhmer und Schnauze“ voran, sind reines Theater, das aufgeführt werden will. Dazu soll unser Vorlesevideo anregen, selber je eigene Wege des Lesens und Verstehens zu versuchen, nicht nur dieses Buchs, sondern damit auch von Sprache überhaupt. Dazu muss man sich natürlich nicht nur vorlesen lassen, sondern selber in das Buch hineinschauen. Und dann bemerkt man in der aufregenden und unsere Phantasie anregende Geschichte zunächst lauter Wortungetüme, die (wie schon die berühmten Schimpfwörter von KOTZMOTZ) auch ungewöhnlich ungetüm geschrieben und gar nicht so leicht zu entziffern sind, etwa die ersten Bezeichnungen für Bommelböhmers neuen Freund: „IchhabdasnochniegesehenDingsoderbums“ oder „Quietschstrupphopsding“ – auch Erwachsene müssen da meist erstmal üben, um das richtig auszusprechen, und welch ein Spaß kann es Erstleserkindern bereiten, sich an der Entzifferung abzuarbeiten, – das ist Sprach- und Sprechvermittlung erster Güte! – Und dann kommen die lautmalerischen Großbuchstaben, wenn es „KLINGLINGLINGLING!!!!“ macht oder später gar „KLINGLINGLINGLINGLINGLING!!!!!!“ – Achtung: schon beim Vorlesen nicht verzählen oder beim Selberlesen nicht den Drehwurm kriegen! Anders ins Lautmalerische geht das „SCHNAUZE“, mit dem sich die Ratte namens Schnauze vorstellt, das freilich ganz anders auszusprechen ist als Bommelböhmers späteres elefantös gewaltiges „SCHNAUZE!“, mit dem er dem Rattengeschrei Einhalt gebietet, dann wieder die Richtigstellung der kleinen Ratte: „ICH! BIN! EINE! RATTE! UND! HEISSE! SCHNAUZE! UND! ICH! BIN! ECHT! ÜBERALL! KAPIERT?“ – Und wieder anders verlauten die inszenierten Wortmalereien, gleich zu Beginn das wiederholte „groß“, so dass alle wirklich merken: Tja, hier geht‘s um einen Elefanten, aber – welch wundersamer Spracheinfall – einen „mit einem mondgroßen Herzen“. Das tönt natürlich anders als die häufig eingestreuten spaßigen Ausdrücke wie „AusdieMaus“ oder auch „ZackundrumsundblauesAuge“. Und nochmal anders wäre zu lesen, wenn am Ende Schnauzes Befreiung genial in einen einzigen keineswegs unübersichtlich oder elend langen, sondern vielschichtig die ganz unterschiedlichen Stimmungen der einen Aktion mit vielen unterschiedlichen Wörtern unmittelbar zu sinnlichen Vorstellungen zusammenbringenden Satz gefasst wird, nämlich: „Da krachte es plötzlich hinter ihnen, der Schuppen schwankte, die Bretterwand splitterte auseinander, Bommelböhmers riesiger Fuß zertrampelte alles zu Kleinholz, er hob mit einem Griff den Käfig hoch, nahm vorsichtig und zart mit seinem Rüssel Schnauze vom Boden, gab Herta und Berta den Wink, durch das große Loch zu verschwinden, drückte mit seinem Hinterteil den Wächter, der in den Raum gestürzt kam, an die Wand, er gab ihm einen Schubs in den Bauch, sodass er keuchte und nach Luft schnappte, dann trug er Schnauze behutsam und schnell nach draußen.“ Also los, diesen Satz mal richtig lesen! Was heißt hier richtig, – natürlich, um ihn durch richtiges Lesen auch recht zu verstehen! Na, wenn das nicht Lese- und Sprachförderung pur ist!
Hier präsentiert von HBernhard Petermann (Leseleben e.V.) für Leanders Lieblinge.