Der Tag, an dem die Sonne verschlafen hat
von Philip C. Stead & Erin E. Stead
Themen
Erwartung – Sehnsucht – Hoffnung – Sonne – Entstehen – Vergehen – Freunde – Freude
Kurzbeschreibung:
Es gibt diesen Moment, an dem man weiß, dass ein Abenteuer in der Luft liegt und man richtig tapfer sein muss. Für das Maultier, die Milchkuh und das Minipferd passiert dies, als die Sonne verschlafen hat. Wenn aber die Sonne spät dran ist, ist auch die Bäuerin spät dran und somit das Frühstück. Die drei müssen etwas unternehmen, dass sieht auch Schleiereule so, denn sie weiß alles. Und sie weiß, dass die drei Freunde zum ersten Mal in ihrem Leben den Hof verlassen müssen, wenn sie dieses Abenteuer wagen wollen …
Angaben zum Buch:
Titel: Der Tag, an dem die Sonne verschlafen hat
Autor: Philip C. Stead
Bilder: Erin E. Stead
Verlag: Gerstenberg 2024
ISBN: 978-3-8369-6294-0
Alter: ab 4
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Kommentar
Poetisches Bilderbuch über eine lange Nacht, in den die Sonne nicht mehr aufzugehen scheint: ein Buch auch über die längste Nacht im Jahr und die Erwartung und Sehnsucht und Suche, dass wieder Licht komme – also auch ein Weihnachtsbuch, aber nicht nur, denn die Frage, warum und ob überhaupt nach der Nacht auch wirklich am kommenden Morgen die Sonne wieder aufgehen mag, hat uns Menschen schon immer beschäftigt; und auch für die Tiere ist es immer neu aufregend:
Poesie ist immer auch ein kleines oder sogar ein großes Geheimnis. Aber „magisch“ – dieses Modewort, das gerne bei vielen passenden und unpassenden Situationen verwendet wird, entwertet durch inflationären Gebrauch die Besonderheit eines Geschehens.
Hier in diesem Buch jedoch, und das kann man schon auf dem Cover sehen, geht es um echte Magie. Es geht darum, warum etwas, das man sehnsüchtig vermisst erwartet, wie pures Gold erscheint, wenn es dann doch endlich kommt. Um das ins Bild zu bringen, braucht es geniale Ideen. Und hier in diesem Bilderbuch hatte jemand das Glück, den kleinen Trick zu nutzen, das Wunder in Farben aus der Alltagserfahrung zu packen. Golden fällt das Licht auf die Freunde, die nicht verstehen, warum die Sonne sie verlassen hat. Ohne Sonne kein neuer Tag, kein Frühstück, kein glückliches Leben. Aber dann finden die Freunde nach einer langen Reise ans Ende der Welt doch das Licht des Lebens, so wie im Märchen, wenn der Held das Wasser des Lebens nach Hause bringt und alles gerettet ist. Ein wirklich magisches Bilderbuch ist das. Man kann Kinder nicht oft genug daran teilhaben lassen, denn manchmal ist es schwer darauf zu hoffen, dass die Welt wirklich in Ordnung ist. Das wissen schon ganz kleine Kinder, wenn die Mama oder der Papa nicht gleich kommen, wenn sie rufen, schreien, brüllen, weil sie sie brauchen, jetzt, sofort, weil der Hunger nach Lebensordnung sie sonst auffrisst. Die Tiere im Buch machen die Reise ans Ende der Welt stellvertretend für alle Kinder, mit glücklichem Ausgang: was für ein Versprechen, was für ein Glück!
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