Der große Bär
von Nicholas Oldland
Themen
Empathie – Zuwendung – Achtsamkeit – Einfühlungsvermögen – Freundschaft – Alleinsein – Auseinandersetzung – Bildersprache
Kurzbeschreibung:
Der große Bär verbringt seine Tage damit, durch die Wälder zu streifen und alle Lebewesen, denen er begegnet, herzlich zu umarmen – sehr zum Schrecken der Waldbewohner. Ein Hase, ein Elch, eine Schlange und sogar ein Stinktier werden ausgiebig gedrückt. Am allerliebsten aber umarmt er Bäume, große Bäume, kleine Bäume – alle Bäume. Doch eines Tages …
Angaben zum Buch:
Titel: Der große Bär
Autor und Illustrator: Nicholas Oldland
Verlag: Jacoby & Stuart
ISBN: 978-3941087774
Alter: ab 4
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Kommentar:
Nicht alle Bücher, die sich für die Erziehung zur Friedfertigkeit eignen, sind Herzensbücher für Kinder. In diesem Fall ist das anders. Der große Bär will die Tiere, die ihm begegnen, nicht fressen, er will sie ganz einfach nur umarmen. Denn jemanden zu umarmen, das ist wunderschön. Und weil das so schön ist, macht er das auch mit Bäumen. Man kann das sehr gut nachempfinden, wenn man diese Bilder betrachtet, in all ihrer Intensität der Umarmung und Zuwendung: Man sieht es sofort und empfindet und fühlt sie mit, diese Nähe und dieses Einfühlungsvermögen. Aber die geliebten Tiere, können auch sie diese Umarmungen wirklich ertragen, gar genießen? Wer kann schon ahnen, dass ein Bär es wirklich ernst meint mit solch unerwarteter Zuwendung. Allerdings kommt das alles an seine Grenzen: Die Begegnung mit einem Menschen macht unseren Lieblingsbären zwar zunächst neugierig, aber das Beil, das dieses Wesen mit sich trägt, ist doch irgendwie befremdlich: Was der wohl mit dem Beil machen will, fragt sich der Bär, und wartet erstmal mit der Umarmung. Und dann passiert etwas Schreckliches: der Mann haut doch tatsächlich auf den schönsten Baum des Waldes einfach ein! Das geht natürlich gar nicht! Jedenfalls nicht für den grundguten Bären. Nur, was soll er da machen? Vielleicht doch diesen Mann fressen??? Für Kinder ist die Antwort ganz klar. Hier soll sie nicht verraten werden. Nur so viel: dieses Bilderbuch erzählt ein Märchen.
Die Illustrationen erscheinen auf den ersten Blick eher sachlich, schlicht und karg, letztlich aber sind sie, wenn man genau hinschaut, von märchenhafter Herzlichkeit; denn wir erkennen in der Mimik und Gestik sofort die Macht der Gefühle. Und so schließen wir diesen Bären ganz fest ins Herz, so wie er das mit dem Hasen, dem Biber und sogar mit dem Stinktier macht. Und so kommt man auch als Erwachsene auf die richtige Lösung. Auch dann, wenn das richtige Leben kein Märchen ist …
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