Hände weg von Mississippi

von Cornelia Funke

Themen:

Gerechtigkeit  –  Solidarität  –  Erbschaft  –  Pferde  –  Tiere  –  Großeltern  –  Landleben  –  Krimi

Inhalt:

Emma kann es kaum fassen: Ein echtes Pferd ganz für sie allein. Es heißt „Mississippi“ und ist die treue Stute vom verstorbenen Klipperbusch. So ein supertolles Geschenk kann nur von Emmas Großmutter Dolly kommen. Merkwürdig nur, dass Klipperbuschs Neffe, den alle den „Alligator“ nennen, das Tier plötzlich unbedingt zurück will. Hängt das etwa mit Klipperbuschs geheimnisvollem Testament zusammen? Als auch noch Dollys Hunde spurlos verschwinden und ein Erpresserbrief auftaucht, beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit.

Angaben zum Buch:

Titel: Hände weg von Mississippi
Autorin / Bilder: Cornelia Funke
Verlag: Dressler
ISBN: 978-3-7915-0453-7

Neuausgabe 2020: 978-3-7915-0159-8
Verlagsseite zum Buch ➚

Kommentar:

Pferdebücher gibt es ohne Ende. Häufig sind sie sogar ganz nett und erfreuen die Leserinnen, aber letztlich sind sie oft austauschbare Softliteratur.

Cornelia Funke hat ihren Pferdekrimi, lange bevor sie mit ihrer „Tintenherz“-Trilogie weltberühmt wurde, für junge Mädchen geschrieben, deren Herz den Pferden gehört. Es ist ein Krimi, und es gibt auch einen unsäglich egozentrischen, gemeinen Menschen in dieser Geschichte, weil ohne ihn die Spannung fehlen würde. Aber in diesem Buch geht es nicht um Abgründe. Alle Figuren sind sehr genau charakterisiert. Vor allem Emma und ihre Großmutter sind so gut gezeichnet, dass jede Leserin sich sofort und gerne mit ihnen identifizieren möchte. Vielleicht sind das Dorf und seine Bewohner ein bisschen zu viel heile Welt. Alle Nachbarn sind grundgute Menschen, genau so, wie man sich Nachbarn wünscht. Es geht um eine Erbstreitigkeit, eine fast alltägliche Erfahrung für Juristen und eine unerträgliche Situation, vor allem, wenn es um ein Lebewesen geht: es geht um Mississippi, das Pferd eines verstorbenen Bauern, der sich ein gutes Gnadenbrot für seinen Liebling wünschte und ganz genau wusste, dass sein ungeliebter Neffe Pferde nicht ausstehen kann und nur den Abdecker im Sinn hat. Ein Testament kann sehr rätselhaft sein; und Emma ist plietsch und mutig genug, es mit dem betrügerischen Erben aufzunehmen. Die Oma hilft, der Tierarzt hilft, und letztlich ergreifen auch die Nachbarn Partei für Mississippi, für Emma und für die schönen Träume auf ein gutes Leben. Man nimmt viele schöne Botschaften mit aus dieser Erzählung: Solidarität hilft gegen egozentrische Grausamkeiten. Auch wenn diese Geschichte märchenhaft erscheint, ist diese Grundhaltung für junge Menschen sehr tröstlich: es könnte ja sein, dass die Gerechtigkeit siegt. Cornelia Funke kann das einfach überzeugend erzählen.

Hier für Leanders Lieblinge vorgestellt und empfohlen von Gabriele Hoffmann, LeseLeben e.V. – Über  www.leseleben.de  findet ihr viele weitere Buchempfehlungen (mit Kurzvideos) und Seminar-Angebote.

 

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